Hermann Architektur

 

 

 

Aussegnungshalle

 

Sieger Mehrfachbeauftragung zur Erweiterung der denkmalgeschützten Friedhofsanlage der Architekten F. Schuster* und T. Dolmetsch** aus dem Jahr 1919. Der architektonische Ansatz zum Denkmalschutz umfasst die Angliederung einer eigenständigen Aussegnungshalle in zweischaliger Betonkonstruktion an die historische Kapelle, wofür der einstige Leichenhausanbau gewichen ist. Die Außenhaut ist in Beton-Modulstein-Sichtmauerwerk gearbeitet. Im Gegensatz zum walmdachgekrönten, ziegelgedeckten Altbau überspannt den Neubau ein schlichtes Satteldach mit einer reduzierten Stahlkonstruktion. Das seitliche Nebengebäude mit den Aufbewahrungsräumen verzichtet auf Öffnungen und Repräsentanz. Eine Glas-Stahlkonstruktion überdacht den Verbindungsgang zur Aussegnungshalle.

Schmale Fensterbänder mit Glaskunst von Isabel Blumenröder und Glasoberlichter sorgen für eine größtenteils indirekte Belichtung. Die Rückwand und der chorartige Giebel mit Nische für Ambo und Relief des Auferstandenen sind durch eine helle Holzriemchenverkleidung der Wandflächen betont. Helle Sichtbetonwände, ein helles, reduziertes Holzgestühl und der dunkle Terrazzoboden prägen die bewusst zurückhaltende, ästhetische Architektursprache.

 

*Professor an der Baugewerkeschule Stuttgart

**Sohn des berühmten Kirchenbauarchitekten Heinrich Dolmetsch